Bericht über Projektfahrt Juli 2023

Übergabe der Geschenke im albanischen Kinderzentrum „Rreze Dielli“ in Peze

Wir besuchten in der zweiten Juliwoche wieder den Westbalkan, um dort die Not vor allem bei den Kindern mit Spenden zu lindern.
Zu Beginn unserer Projektreise wurde das albanische Kinderzentrum „Rreze Dielli“ aufgesucht. Dort führten die Kinder ein wunderbares Kulturprogramm auf. Wir überreichten jedem Kind ein Geschenk und waren richtig happy, strahlende Kinderaugen zu sehen. Vorab überwiesen wir eine Geldspende in Höhe von 6000 €, damit das Sommercamp für die Kinder gesichert werden kann. Ohne diese Spende wären Mittagessen, Betreuung der Kinder, gemeinsame Spiele und auch Lernförderung nicht möglich. Die Leiterin des Zentrums betonte, dass ohne unsere Hilfen seit 2019 das Kinderzentrum nicht mehr existieren würde und die Kinder deutlich weniger gefördert werden könnten. Ebenso beeindruckt uns auch die Einbindung der notdürftigen Eltern dieser Kinder in das Programm von „Rreze Dielli“.

gemeinsames Essen mit den Kindern

Anschließend verteilten wir in der Nähe des Kinderzentrums 30Lebensmittelpakete an extrem arme Familien, die immer noch unter dem schweren Erdbeben vom November 2019 zu leiden haben. Sie leben immer noch in kaputten Häusern, Containern oder sogar in Zelten. Diese Familien waren für unsere Hilfen und vor allem dafür, dass sie in Europa nicht vergessen sind, sehr dankbar.

Übergabe von Lebensmitteln an arme Familien

Weitere Fotos und Videoclips bei unserem Besuch im Kinderzentrum und von der Verteilung der Lebensmittelpakete in und um Peze können hier betrachtet werden:
https://c.web.de/@335021931759670899/hvHQQPuQT7eGdkjVjrJb4Q bzw.
https://c.web.de/@335021931759670899/v-5u72VjRvqeGGxBehbaWA

Nach anstrengender Weiterfahrt nach Fushe Kosove, nahe der kosovarischen Hauptstadt verteilten wir an den folgenden Tagen an arme kinderreiche Familien in der Siedlung von Fushe Kosove Lebensmittel und Brennholz zum Kochen aus. Des Weiteren wurden die in Deutschland gesammelten Sachspenden (Vor allem Kindersachen und Spielzeug) verteilt.

Kinder freuen sich über die Geschenke aus Deutschland

Obwohl wir seit vielen Jahren die Armut dort kennen, können wir uns trotzdem nicht mit dieser sozialen Katastrophe abfinden. Wir wissen, dass in Deutschland ca. 3 Millionen Kinder in Armut leben, aber diese ist niemals mit der auf den Westbalkanstaaten vergleichbar. Es ist immer wieder erschütternd, unter welchen elenden Bedingungen die Familien leben müssen. Die Dankbarkeit der Kinder, die sich in emotionalen Umarmungen ausdrückt, trifft uns jedes Mal mitten ins Herz. Auch nach all den Projektreisen: An diesen Zustand können und dürfen wir uns nicht gewöhnen und ihn als normal ansehen. Dass Menschen hier so leben müssen, widerspricht jeglichen Menschenrechten, die vermeintlich in Europa gelten. Es ist für uns eine Schande!

Das nötige Brennholz zum Kochen

Die Preise für Lebensmittel und die Kosten für Energie sind im Kosovo mindestens genauso hoch wie hier in Deutschland. Trotz gestiegener Gehälter in letzter Zeit für Menschen, die eine Arbeit haben (Durchschnittsgehalt 2023: 609 € brutto) leiden vor allem die Kinder unter der Armut: Die schon geringe Sozialhilfe für ein Kind, welches das 6. Lebensjahr erreicht hat, wird gestrichen. Das im vorigen Jahr eingeführte Kindergeld beträgt für Kinder bis 2 Jahren 20 €, bis 16 Jahren nur 10 €.
Jedoch erhalten viele Familien kein Kindergeld, weil diese nicht in der Lage sind, den Kindergeldantrag online zu stellen. 

In diesem menschenunwürdigen „Haus“ mit undichtem Dach wohnen Familien mit Kindern!

Hier weitere Fotos und ein Videoclip von den Spendenverteilungen in der Siedlung von Fushe Kosove:
https://c.web.de/@335021931759670899/F8e_oY63SFimVNM06zhOpw

Des Weiteren besuchten wir in Fushe Kosove das Büro vom SOS Kinderdorf. Dort verlängerten wir vertraglich die Kooperation mit dem SOS Kinderdorf um ein Jahr. Damit können wir 29 Familien mit 110 Kindern und 15 Jugendlichen auf dem Gebiet der Gesundheit und Bildung fördern.
Dem kosovarischen Fernsehen betonten wir im Interview auch die Notwendigkeit des Besuches einer Schule und verdeutlichten, dass die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland die Bedürftigen im Kosovo nicht vergessen haben.
Hier des Berichtes des kosovarischen Fernsehens über die gute Zusammenarbeit unseres Vereins mit dem SOS Kinderdorf: https://www.youtube.com/watch?v=VE3jwMg_-10

Am letzten Projekttag führten wir ein Gespräch mit den Mitarbeitern vom Down Syndrom Zentrum
in Pristina. Die fünf Zentren im Kosovo betreuen ca. 300 Kinder und Jugendliche mit dem Down Syndrom. Da es keine gesetzliche Krankenversicherung im Kosovo gibt, sind die Zentren auf Hilfen von Firmen und vor allem Spenden aus dem Ausland angewiesen. Die Kosten für Behandlungen pro Kind betragen ca. 80 € monatlich. Jedoch hat leider unser kleiner Verein wenig Spielraum für eine finanzielle Unterstützung. Trotzdem werden wir um Spenden auch für diese Kinder werben.
Hier Fotos von unserem Besuch im Down-Syndrom Zentrum: https://c.web.de/@335021931759670899/EtsaqwcxQo2vigC172HqgA

Gespräch mit der Leitung des Down-Syndrom Zentrums in Pristina

Wir danken allen Spendern, die die Umsetzung unserer Projekte ermöglicht haben und somit mitgeholfen haben, das Leid der Menschen, vor allem der Kinder, etwas zu mildern. Besonders strahlende Kinderaugen machten uns den Stress erträglicher.
Natürlich finanzierten wir unsere Reisen sowie sämtliche Spesen wieder selbst und übergaben die Spenden hundertprozentig.
Uns wurde die Veröffentlichung der Bilder genehmigt!
Nochmals vielen Dank für die humanitäre Hilfe.

Die Projektteilnehmer Ralph Rüdiger, Birgit Vedder, Max Schöpe und Michael Eichhorn (v.l.n.r.)

Bemerkung am Rande: Leider konnten nur Birgit und Ralph das albanische Kinderzentrum in Peze besuchen, da Max und Micha in Durres drei Tage vom albanischen Zoll nicht nur festgehalten, sondern auch mit dem Erbringen von zahlreichen Dokumenten schikaniert worden sind. Nur nach hartem Kampf mit verschiedenen Institutionen in Albanien und im Kosovo konnten die beiden Jungs am 4. Projekttag den Zoll passieren und gleich in den Kosovo fahren.
Wir waren am Ende der Reise umso glücklicher, dass die Projekte – wie geplant – umgesetzt werden konnten.