Wir danken für die Spenden

Kurz vor Weihnachten verbrachten wir in den Ländern Albanien und Kosovo, um den Ärmsten in dieser Region sowohl Geld- als auch Sachspenden zu übergeben. Für die Vereinsmitglieder Michael Eichhorn, Max Schöpe und Ralph Rüdiger ging es zum 14-mal bzw. 17-mal auf den Westbalkan.
Am ersten Projekttag besuchten wir das Kinderzentrum „Rreze Dielli“ in Peza. Wir wurden dabei wieder mit einem liebevollen Kulturprogramm der Kinder empfangen. Danach überreichten wir jedem Kind ein persönliches Weihnachtsgeschenk und einen Spendenscheck an die Leitung des Kinderzentrums. Damit können für die Kinder der Region, die zu den ärmsten gehören, Freizeitmöglichkeiten, Mittagessen, Therapiebehandlungen und Lernförderung ermöglicht werden.
Das albanische Kinderzentrum und seine Tätigkeiten werden nicht vom Staat unterstützt. Auch Familien, deren Kinder Einschränkungen haben, erhalten kaum Hilfe vom Staat, was das Engagement des Kinderzentrums für die Betroffenen umso wichtiger macht. Die Leiterin des Zentrums betonte, dass ohne unsere Hilfen seit 2019 das Kinderzentrum nicht mehr existieren würde und die Kinder deutlich weniger gefördert werden könnten. Ebenso beeindruckt uns auch die Einbindung der notdürftigen Eltern dieser Kinder in das Programm von „Rreze Dielli“.
Für viele Kinder soll es das einzige Weihnachtsgeschenk geblieben sein, da ihre Eltern bzw. Pflegeeltern finanziell nicht in der Lage sind, Weihnachtsgeschenke zu besorgen.
Die Dankbarkeit der Kinder und natürlich die strahlenden Kinderaugen machten unseren Aufenthalt im Kinderzentrum zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Kulturprogramm von Kindern
Verteilung der Weihnachtsgeschenke

Danach fuhren wir mit dem Linienbus über fünf Stunden zum Kosovo weiter.
Tags darauf führten wir mit unserem langjährigen Partner SOS Kinderdorf Kosovo ein Informationsgespräch. Einerseits wurde uns über die Verteilung unserer Spenden in der Siedlung von Fushe Kosovo dokumentiert. Andererseits erfuhren wir von den leitenden Mitarbeitern vom SOS Kinderdorf, dass vor 18 Monaten die EU (einschließlich Deutschland) Sanktionen über die Republik Kosovo verhängt hat, was es internationalen Organisationen nahezu unmöglich macht, dringend benötigte Projekte im Land weiter zu finanzieren. Begründen werden die Sanktionen mit den politischen Wirren nach den Bürgermeisterwahlen in den serbischen Gemeinden im Norden des Landes. Für das Familienstärkungsprogramm des SOS Kinderdorf in Fushe Kosove bedeutet dies konkret, dass die Unterstützung für ein UNICEF-Projekt eingestellt werden musste, welches sich um Kinder gekümmert hat, welche Gefahr liefen auf der Straße zu landen. Durch diese Sanktionen der EU sind allein in Fushe Kosovo 80 Familien betroffen. Sozialarbeiten, Sommercamp etc. mussten eingestellt werden.
Desto wichtiger ist die Hilfe unseres Vereins, der aufgrund der Spenden vor allem aus Leipzig und Umgebung in der Lage ist, 31 Familien mit 118 Kindern und Jugendlichen auf dem Gebiet der Gesundheit und Bildung zu unterstützen.

Treffen mit dem SOS Kinderdorf Kosovo

Danach und am darauffolgenden Tag verteilten wir insgesamt 40 Lebensmittelpakete und Brennholz an 65 notdürftige Familien. Des Weiteren wurden für sehr arme Familien, die Paten in Deutschland haben, Lebensmittel und Hygieneartikel eingekauft.
Die Spendenverteilung an einem Abend musste im Dunkeln erfolgen, da wieder der Strom für mehrere Stunden abgeschaltet war.

Verteilung des Brennholzes an notdürftige Familien.
Lebensmittelpakete an notdürftige Familien

Obwohl wir seit vielen Jahren die Armut dort kennen, können wir uns trotzdem nicht mit dieser sozialen Katastrophe abfinden. Wir wissen, dass in Deutschland fast drei Millionen Kinder in Armut leben, aber diese ist niemals mit der in den Westbalkanstaaten vergleichbar. Es ist immer wieder erschütternd, unter welchen elenden Bedingungen die Familien leben müssen. Wir mussten mehrmals erleben, dass Kinder barfuß bei der Kälte im Freien herumlaufen oder kein Bett zum Schlafen haben.
Die Dankbarkeit der Kinder, die sich in emotionalen Umarmungen ausdrückt, trifft uns jedes Mal mitten ins Herz. Auch nach all den Projektreisen: An diesen Zustand können und dürfen wir uns nicht gewöhnen und ihn als normal ansehen. Dass Menschen hier so leben müssen, widerspricht jeglichen Menschenrechten, die vermeintlich in Europa gelten. Es ist für uns eine Schande!

In diesen „Häusern“ wohnen Menschen mit Kindern, Mitten in Europa!

Am letzten Projekttag führten wir ein Gespräch mit den Mitarbeitern vom Down Syndrom Zentrum in Pristina. Wir konnten uns von der unermüdlichen und einfühlsamen Arbeit des Zentrums mit den Kindern überzeugen. Im Kosovo gibt es fünf derartige Zentren mit insgesamt 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aktuell werden 300 Kinder mit Down-Syndrom landesweit betreut. Bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr in Einzel, danach in Gruppentherapie. Es ist erstaunlich und herzerwärmend, wie mit der Mühe der NGO und ihrer angestellten Therapeuten die Kinder mit Down-Syndrom auf das Leben vorbereitet werden und welche bemerkenswerten Fortschritte sie machen.
Eine kleine Geldspende konnten wird dem Down-Syndrom Zentrum überreichen. Auch diese war in der jetzigen Situation besonders wichtig, da auch hier, durch die EU Sanktionen massive Einsparungen drohen.

Spendenübergabe an das Down-Syndrom Zentrum in Pristina

Wie immer hätten wir viel mehr Lebensmittel und Holz an die notdürftigen Familien in Albanien und im Kosovo verteilen können. Aber leider leben immer noch zu viele Familien in diesen Ländern auch im Jahr 2024 unter unwürdigen Bedingungen. Umso dankbarer sind wir für Ihre Unterstützung im zurückliegenden Jahr!

Wir danken allen Spendern, die die Umsetzung unserer Projekte ermöglicht haben und somit mitgeholfen haben, das Leid der Menschen, vor allem der Kinder, etwas zu mildern. Besonders strahlende Kinderaugen machten uns den Stress erträglicher.

Nochmals vielen Dank für die humanitäre Hilfe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert